Burgruine Königstein
Geschichte der Burg
Um die Gründung der Burg Königstein rankt sich die „Chlodwigsage“:
Dem Merowingerkönig Chlodwig (466-511 n. Chr.) erschien hier auf einem Felsen eine weiße Jungfrau. Sie sagte ihm den Sieg über die Alemannen im Zeichen des Kreuzes voraus. Chlodwig besiegte tatsächlich die Alemannen, kehrte zurück und baute auf dem Felsen eine Burg und im Tal eine Kirche.
Die ältesten sichtbaren Mauerteile der Königsteiner Burg datieren vor 1215, dem Jahr, in dem Königstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Sie stehen in „Fischgrätmauerwerk“ im Süden und Westen der Anlage. Vermutlich wurde die Burg im 11. Jahrhundert zur Sicherung der wichtigen Reichstraße Frankfurt - Köln erbaut. Die verschiedenen Herren über Königstein ließen unterschiedliche Baumaßnahmen durchführen. So errichteten die Herren von Falkenstein (1255-1418) die unteren Geschosse des Burgturms und den Palas. Die Herren (später Grafen) von Eppstein (1418-1535) bauten die im Reichskrieg 1364 stark beschädigte Burg zur Residenz aus. Zu ihren Baumaßnahmen gehörten Gewölbeküche, Sternensaal, Burgkirche, Kutsche und vermutlich auch der Tiefbrunnen.
Unter Graf Ludwig von Stolberg blieb Königstein Residenz. Die Befestigung wurde allerdings mit Rondellen verstärkt. Von 1581 bis 1803 gehörte Königstein zum Herrschaftsbereich der Kurfürsten von Mainz. Sie nutzten die Anlage nicht mehr als Residenz, sondern als Garnison und ließen sie zur Festung ausbauen. Das Mainzer Tor, durch das jeder Besucher eintritt, ist ein Zeugnis jener Zeit. Hier befand sich auch ein Staatsgefängnis, in dem Caroline Schlegel-Schelling 1793 für zwei Monate inhaftiert war.
Im September 1796 sprengte ein französisches Besatzungskommando die Festung. Die Königsteiner nutzten die Ruinen jetzt als Steinbruch für den Wiederaufbau ihrer wenige Jahre zuvor abgebrannten Häuser.
Im 19. Jahrhundert erwarb Herzog Adolph von Nassau die Burgruine. Dessen Tochter, Großherzogin Hilda von Baden, schenkte 1922 Burg und Burghain der Stadt Königstein.
(Quelle: Stadt Königstein)
Modell der Burg
Das Burg- und Stadtmuseum Königstein, welches durch den Verein für Heimatkunde e.V. betrieben wird, beherbergt das Modell der Festung Königstein im Maßstab 1:100. Das Modell wurde im Jahr 1909/1910 hergestellt und zeigt die Festung im unzerstörten Zustand von 1790.
Wir danken dem Verein für Heimatkunde e.V. für deren Zustimmung der Veröffentlichung der nachfolgenden Abbildung.
Interaktives Panorama
Kommen Sie mit auf eine interaktive Reise in den Innenhof der Burg Königstein und lassen sich von uns die Sage über den Gründer der Burg erzählen, sowie weitere Geschichten und historische Hintergründe. Schauen Sie sich auf der Burg um und entdecken Sie die versteckten Bewohner, die Ihnen allerlei Interessantes erzählen können. Aber Achtung: So mancher will Sie nur erschrecken!
Das interaktive Erlebinspanorama wurde von Jörg Plechinger und Christoph Steinacker in Zusammenarbeit mit den Rittern von Königstein erstellt. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Überlassung des Panoramas.